Fachkräftemangel bremst Legacy Transformation
Die Modernisierung der eigenen IT-Infrastruktur gilt vielen Unternehmen als eine der zentralen aktuellen Herausforderungen, um die Digitale Transformation zu meistern. Alt-Systeme, sogenannte Legacy, sei es Hardware oder Software, müssen an neue Technologien angepasst oder gar durch sie ersetzt werden, um innovativ zu bleiben und Wachstumschancen zu nutzen. Doch es fehlen oft die richtigen Leute dafür.
Dass die Ablösung der Altsysteme oft nicht wie gewünscht gelingt, zeigt eine aktuelle Umfrage des Finanztechnologieanbieters Broadridge. Das Unternehmen hat hierfür rund 750 Finanzdienstleister in den Regionen Nord- und Südamerika, APAC sowie EMEA befragt und die Ergebnisse jetzt in dem Bericht „Digital Transformation Next-Gen Tech Survey“ vorgestellt.
Neben dem Kampf um die Modernisierung der IT-Infrastruktur (Legacy Transformation) nannten die befragten Unternehmen, zu denen internationale Versicherer und Banken ebenso zählten wie Hedgefonds oder mittelständische Vermögensverwalter, vor allem die Unfähigkeit, mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten und das Fehlen einer Roadmap für Innovationen.
Das renommierte Fachmagazin CIO zeigt sich wenig verwundert, dass die Lösung der Probleme schon so lange dauert. Schließlich steht und fällt der Erfolg mit den verfügbaren Fachkräften, so das Magazin in einem aktuellen Artikel. So kämen die Autoren bei Broadridge zum Ergebnis, dass die Unternehmen nur dann mit der sich ständig verändernden IT-Landschaft Schritt halten können, wenn sie sicherstellten, dass sie über die richtigen Talente mit den richtigen Fähigkeiten verfügten. „Das Problem besteht aus zwei Komponenten: Zum einen aus dem Mangel an Fachkräften auf dem Markt und zum anderen aus der gezielten Weiterqualifizierung der vorhandenen IT-Mitarbeiter“, wird Mark Schlesinger, Senior Technical Fellow von Broadridge, vom CIO-Magazin zitiert.
Gerade die Weiterentwicklung bestehender Mitarbeiter:innen wird von Broadridge als eine der wichtigsten Aufgaben in diesem Zusammenhang gesehen, so das Magazin. “Um bestehende Mitarbeiter weiterzubilden, sollten Unternehmen zunächst Qualifikationslücken und erfolgskritische Experten ermitteln, die bereit und in der Lage sind, ihre Skills so zu erweitern, dass dies sowohl für das Unternehmen als auch für den Mitarbeiter selbst von Vorteil ist.”
Hier helfen Programme, wie sie die CompuSafe beispielsweise seit einigen Jahren erfolgreich für den internationalen Versicherungskonzern Allianz umsetzt. Im IT-Junioren-Programm, das mittlerweile in die fünfte Runde geht, werden Softwareentwickler für den Versicherer gesucht und ausgebildet. Ein anderes, das New-Professionals-Programm, adressiert die zum Beispiel wachsende Nachfrage nach IT-Service-Spezialisten (ServiceNow).
Diese und andere Programme der CompuSafe fischen dafür auch in “fremden Gewässern”: so machen Quereinsteiger:innen aus den unterschiedlichsten Berufen mittlerweile einen deutlichen Anteil der Absolvent:innen dieser Programme aus. “Wenn es die Leute am Markt nicht gibt, dann schnitzen wir sie uns eben”, hatte Anke Schnitzer, Leiterin des Bereiches IT-Workforce Transformation der Compusafe, daher einst den Start eines der Programme kommentiert.