Da ist echte Einheit entstanden

Zehn junge Menschen starteten in der ersten Runde des von CompuSafe entwickelten IT-Junioren-Programms. Welche Erfahrungen haben sie gemacht?

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Michaela G. ist bereit. Die 38jährige ist eine von zehn IT-Junioren, die als Teilnehmer am ersten Batch des IT-Junioren-Programms am 1. Oktober erfolgreich in ihre neuen Jobs gestartet sind: ein 18-monatiges Traineeprogramm zum Java-Fullstack-Entwickler. “Wir sind in den letzten Wochen durch die CompuSafe so gut vorbereitet worden, das hat viel von der Unsicherheit genommen, was auf einen zukommt.”

Konzipiert worden war dieses spezielle Programm von der Academy der CompuSafe Data Systems AG, um für deren Konzern- und KMU-Kunden das Problem des Fachkräftemangels in der Informationstechnologie zu lösen. Für die Allianz etwa werden für die Standorte München und Stuttgart künftige Softwareentwickler rekrutiert, eingestellt und ausgebildet. Nach 18 Monaten winkt dann die Übernahme in den Versicherungskonzern (hier hatten wir darüber berichtet). 

Vor dem offiziellen Start beim Versicherungskonzern in München und Stuttgart stand für die IT-Junioren, deren Alter übrigens zwischen 22 und 39 liegt, mit dem Beginn dieser Woche ein dreitägiges Onboarding-Event auf dem Plan. Nicht nur in Zeiten wie diesen mittlerweile eine Seltenheit geworden. Für den Präsenz-Modus geplant, stellte die Durchführung die Verantwortlichen bei der CompuSafe in Zeiten von Corona vor besondere Herausforderungen: “Vor wenigen Tagen stand alles noch auf sehr wackeligen Füßen”, erinnert sich Anke Schnitzer, Spiritus Rector des Programms und Leitung der CompuSafe Academy. Die steigenden Fallzahlen bei der Corona-Pandemie im Raum München ließen höchste Vorsicht auf den Plan treten: ein geplanter Kaminabend mit dem CEO der CompuSafe wurde ebenso verschoben, wie auch ein persönliches Treffen mit Allianz-Managern und Experten vor Ort. Alle übrigen anwesenden IT-Junioren sowie Trainerinnen und Trainer wurden zur Sicherheit vom herbeigerufenen Münchner Allgemeinmediziner Dr.Philip Schmitt auf Corona getestet, denn natürlich geht die Gesundheit der Teilnehmenden vor. Erleichterung bei allen, als der Doktor nach der Auswertung der Tests Entwarnung gab. Einen kleinen Vortrag Schmitts angesichts der bevorstehenden Erkältungszeit und Corona gabs obendrein, was von den Junioren auch gleich für eine Reihe drängender Fragen genutzt wurde.

Das Programm des Events im Hotel Olymp in Eching hatte es unabhängig davon in sich: Teambuilding stand für die IT-Junioren ebenso auf der Agenda, wie Kommunikation, Resilienz, Rollen und Prozesse, die Übernahme von bestimmten Projekten oder die Beschäftigung mit eigenen Stärken und Schwächen. Immer wieder wechselte Introspektion mit dynamischen Gruppenarbeiten. Teams mussten sich behaupten. Man rückte zusammen.  

Die IT-Junioren beim Team-Event am Echinger See

“Wir wollen damit die Voraussetzungen schaffen, dass die Teams sich besser kennenlernen, arbeitsfähig werden und mit den Werten der CompuSafe vertraut sind”, sagt Anke Schnitzer über Philosophie und Ziel dieses Events.

Eine gute Gelegenheit hierfür bot schon der Auftakt des Events: die IT-Junioren stellten sich ihren Peers jeweils ausführlich mit einer Art “persönlicher Gebrauchsanweisung” vor, Gelegenheit für den Rest der Gruppe, das Zuhören zu üben: Masken fielen, innere Einsichten wurden geteilt, Vorlieben präsentiert. “Da sind neue Freundschaften entstanden”, freut sich der 24jährige Dennis M.

Gegenseitiges Kennenlernen stand auch im Zentrum eines Krimi-Dinners am zweiten Abend. Erst am Tag zuvor hatten die IT-Junioren ihre Rollen zugewiesen bekommen, um sich auf ihren Einsatz vorzubereiten. Beim weißblauen Alpen-Krimi “Hau den Michl” gings darum, den Mörder und eventuelle Komplizen in den eigenen Reihen zu überführen. Eine Idee, die ankam: “Mein Highlight war der Krimiabend. Ich hab nicht nur viel gelacht, sondern viel über mich und die anderen gelernt”, fasst der 29-jährige Ivan T. das Spektakel zusammen. 

Richtiges Arbeiten für den neuen Job begann für die Junioren allerdings schon vor zwei Wochen. Ein zentraler Bestandteil des gesamten Prozesses ist die begleitende Weiterbildung in den künftig benötigten Schlüsselthemen durch die CompuSafe Academy. Auch externe Spezialisten und Trainingspartner sind eng in das Curriculum eingebunden. In zwei lernintensiven Wochen erhielten die Junioren bereits Einführungen in die Programmiersprachen Phyton und Java. 

Markus Keck von Bitelligence zeigt sich mit dem Auftakt zufrieden. Das Unternehmen ist einer der externen Trainingspartner der CompuSafe und deckt den Themenbereich Java und entsprechende Entwicklungsumgebungen ab. Vor allem die Startphase ist wichtig, um unterschiedliche Kompetenzniveaus in den Teams zu erkennen und anzugleichen. “Da ist schon noch einiges zu tun”, sagt Keck und macht damit einmal mehr deutlich, dass es kaum möglich ist, größere IT-Teams vom Start mit vergleichbar kompetenten Leuten zu besetzen. “Deswegen haben wir dieses Programm geschaffen, um Menschen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen und Skills schnell zu hoch kompetenten IT-Fachkräften weiter zu entwickeln”, sagt Akademie-Leiterin Schnitzer. Was offensichtlich gut gelingt, wie die IT-Junioren bestätigen: die Zufriedenheit der Lernenden mit Inhalt und dessen Vermittlung liegt nach einer ersten Befragung weit über deren eigenen Erwartungen. 

Den wenig erfolgreichen Versuch, den Alpen-Krimi „Hau den Michl“ zu lösen, haben die IT-Junioren als Comic festgehalten.

Bei den IT-Junioren ist die Stimmung auf einem Höhepunkt. An der Schwelle einer neuen Karriere in der Softwareentwicklung mischt sich die verständliche Aufregung mit der Gewissheit, bereits zusammengewachsen zu sein. Eine “gute Teamkultur” bescheinigen sich die Junioren gegenseitig, loben die motivierende Unterstützung und offene Mentalität. Wofür IT-Junior Jusuf M. (28)  auch Diversity verantwortlich macht: “Wir sind hier alle extrem unterschiedlich und es ist sehr spannend zu erleben, dass wir trotz dieser Unterschiedlichkeit so viel gemeinsam haben.”

Marcel Löser, Projektpate bei der Allianz, schaltete sich zum Abschluss des Onboardings per Videokonferenz dazu, ließ sich von seinen künftigen KollegInnen Eindrücke und Highlights berichten. Sein Urteil fiel mit Blick auf die neuen Teams einhellig aus: “Da ist echte Einheit entstanden.” Und er gab den Junioren dann auch gleich noch einen Tipp mit auf den Weg. “Nutzt das Netzwerk, das ihr euch aufgebaut habt, wenn ihr an die Standorte kommt.” 

Dabei dürften alle froh sein, dass die angehenden Java-Fullstack-Developer in ihrer künftigen Rolle knifflige Softwareprobleme, aber keine Kriminalfälle lösen müssen. Ihr kriminalistischer Scharfsinn zeigte nämlich “room for improvement”: die “Täter” beim Krimi-Dinner konnten “unerkannt entkommen”.

Anke Schnitzer

Leitung IT-Workforce Transformation

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